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Am 12. Juli beginnen die Bauarbeiten zur ökologischen Aufwertung des Maasgrundweihers



Am Montag, 12. Juli 2021, beginnen die Bauar­beiten zur ökologischen Optimierung des Maas­grundweihers. Beauftragt ist die Firma Walter Erd­bau und Abbruch aus Groß-Umstadt. Die Fertig­stellung ist für spätestens Ende Oktober 2021 geplant. Erster Stadtrat Christof Fink: „Ab Herbst steht den Oberurselerinnen und Oberurselern dann das beliebte Naherholungsgebiet wieder in vollem Umfang zur Verfügung, ökologisch und optisch auf­gewertet und in neuer Qualität.“


Die Arbeiten starten mit der Baustelleneinrichtung und schrittweisen Absenkung des Wasserspiegels durch Abpumpen. Somit wird nach und nach der Uferbereich freigelegt und die vorhandenen Befestigungen können entfernt werden.

Während der Bauarbeiten wird der Rundweg un­mittelbar am Weiher gesperrt. Der entlang der Gärten verlaufende Parallelweg kann durchgehend betreten werden. Auch der Spielplatz kann – unab­hängig von den Bauarbeiten – voraussichtlich durchgängig genutzt werden.

Fußgänger und Radfahrer werden gebeten, die je­weiligen Absper­rungen zu beachten.


Die Andienung der Baustelle erfolgt über den Maas­grundweg.Es kann vorkommen, dass durch Anlie­ferungen mit schwerem Gerät oder dem Einsatz von Baufahrzeugen die Nutzung des Maasgrundweges kurzzeitig erschwert ist. Ebenso sind Lärm- und Staubentwicklung während der Bauphase nicht immer zu vermeiden. Die Stadt Oberursel (Taunus) bittet hier um Verständnis.


Über die Social-Media-Seiten der Stadt Oberursel können sich die Bürgerinnen und Bürger über den Fortschritt der Bauarbeiten informieren.



Zum Hintergrund

Schon seit 2014 finden umfangreiche Maßnahmen an den beiden Weihern im Stadtpark (Rushmoor­weiher und Maasgrundweiher) statt. Durch gezielten Sauerstoffeintrag über eine Belüftungsanlage konn­te eine Reduzierung der Schlammmenge und eine Verbesserung der Wasserqualität erreicht werden. Mit Fördermitteln des Landes Hessen kann nun die nächste Phase der ökologischen Optimierung des Maasgrundweihers beginnen.


Die geplanten Maßnahmen werden gemeinsam mit der Sanierung des Ufers erfolgen und sollen dafür sorgen, dass die Gewässergüte des Urselbaches, und damit des gesamten „Wasserkörpers Nidda“, verbessert werden kann.


Besonderes Augenmerk in der Planung wurde dabei auf die Optimierung des Gewässers gelegt. Nach­weislich gelangen Nährstoff- und Sedimentfrachten aus dem Maasgrundbach über den Urselbach in die Nidda. Um die ökologischen Ziele für den Wasser­körper Nidda bis spätestens 2027 zu erreichen, müssen deshalb an geeigneten Stellen der in die Nidda entwässernden Bäche entsprechende Maß­nahmen ergriffen werden, die die biologische und strukturelle Gewässerqualität verbessern und die Selbstreinigungsfunktionen des Gewässers stärken. Dies kann über spezielle Maßnahmen auch im Maasgrundweiher, der im Hauptstrom des Maas­grundbaches liegt, angestoßen werden. In Zusam­menarbeit mit einem Planungsbüro aus Gießen wurden hierzu folgende Schwerpunkte ausge­arbeitet:


  • Die Uferränder des Weihers und der Insel sollen mittels stark offenporigen Materials (Steinschütt­ungen und Xylitwalzen) gestaltet und gesichert werden, um so möglichst viele Nährstoffe zu binden, zurückzuhalten und umzusetzen.

  • Im Uferbereich sollen ökologisch aktive Zonen geschaffen werden, in denen spezielle Feucht- und Nassstauden nach dem Prinzip der Pflan­zenkläranlagen arbeiten. Mittels schwimmender Pflanzinseln wird der wasserreinigende Effekt noch zusätzlich verstärkt.


Da der Teich auch ein wichtiges Amphibien­gewässer ist, wird der gesamte Bauprozess durch ein Fachbüro im Rahmen einer ökologischen Bau­begleitung betreut.


Die Maßnahmen, die der Verbesserung der Gewäs­serstruktur und der biologischen Gewässergüte des Weihers dienen, werden durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu 75% gefördert. Die Förderung beläuft sich auf rd. 180.000 Euro.


Da sich die Landesförderung auf die Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung des Gewässers konzentriert, sind die nach Jahrzehnten fälligen, baulichen Sanierungsmaßnahmen am Weiher in vollem Umfang von der Kommune zu tragen. Dazu gehören neben den Kosten für die Baustellen­einrichtung und die Herrichtung einer Baustraße:


  • Kosten für den Einbau eines Tiefenabflusses (Mönch), um für einen gezielten Abfluss von tieferen Wasserschichten aus dem Weiher in den Maasgrundbach zu sorgen.

  • Kosten für die Erneuerung der Uferböschung: die seinerzeit verbauten Holzelemente sind im gesamten Uferbereich marode, das Ufer wird unterspült und eine komplette Sanierung muss erfolgen. Gerade bei diesen Kosten führt das vorgeschlagene Verfahren der Gestaltung mit Xylitwalzen zu einer ökologischen Aufwertung und damit zu einer Förderfähigkeit.

  • Kosten für die Erneuerung des Weiherüberlaufs: die vorhandenen technischen Einrichtungen sind aktuell nicht mehr nutzbar. D.h., dass ein regulierter Abfluss momentan nicht möglich ist und ein unkontrollierter Abstrom bei einem Defekt mit den vorhandenen, aber nicht mehr steuerbaren Anlagen, nicht verhindert werden könnte.

Die Gesamtkosten lassen sich erst nach dem teil­weise Ablassen des Weihers verbindlich beziffern, wenn die Restschlammenge in Augenschein ge­nommen werden kann und feststeht, ob eventuell Schlamm zusätzlich entfernt werden muss oder nicht.

Die Kosten der baulichen Maßnahmen ohne Ent­schlammung betragen laut Ausschreibungsergebnis ca. 300.000,- Euro. Eine Finanzierung (auch ein­schließlich Entschlammung) kann aus den einge­stellten Haushaltsmitteln erfolgen, so dass die Weihersanierung insgesamt gesichert ist.



Christof Fink

Erster Stadtrat

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