Früher hingen sie nahezu an jeder Straßenecke, heute sieht man sie nur noch selten – die Kaugummiautomaten. Das ändert sich nun: Dank dem Hersteller und Erfinder Sebastian Everding aus Dortmund sind die alten Automaten nun quietschgelb, dekoriert mit Blumen und Bienen und dienen einem ganz anderen Zweck. Er hat sie umgerüstet, mit Samen befüllt und erfand so den „Bienenfutterautomat“. Bundesweit gibt es mittlerweile rund 50 davon. Ab dem Osterwochenende findet man zwei der quietschgelben Exemplare am Maasgrundweiher.
„Mit dem Aufstellen eines sogenannten „Bienenfutterautomaten“ möchten wir als Stadt einen sichtbaren lokalen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten“, so der Erste Stadtrat und Umweltdezernent Christof Fink. Denn die Wildbienen brauchen dringend Hilfe. Die Hälfte aller Wildbienenarten in Deutschland ist vom Aussterben bedroht, weil es aufgrund von Flächenversiegelung, Pestizideinsatz und Monokulturen immer weniger Blumen und Blüten gibt. Dies macht den Bienen das Überleben immer schwerer.
So funktioniert es: Der „Bienenfutterautomat" gibt gegen 50 Cent kleine Kapseln Blumensamen mit Wildblumensamen aus, die dann in der Natur oder im heimischen Garten, in Blumenkästen oder Töpfen ausgesät werden können. Die Blüten der Blumen dienen als willkommene Nahrungsquelle für die Bienenwelt und tragen so zum Erhalt der heimischen Bienenarten bei. Die dann leeren Kapseln können in einer am Automat mitangebrachten Rückgabebox wieder in den Nutzungskreislauf zurückgegeben werden. In den Wintermonaten werden die Wildblumensamen im Automaten gegen winterharte Blumenzwiebeln getauscht.
Mit den Automaten soll selbstverständlich kein Gewinn gemacht, sondern die biologische Artenvielfalt in Siedlungsgebieten gefördert werden. Mit der Aktion wird das Bienenretter® Bildungs- und Ökologieprojekt vom gemeinnützigen Verein FINE e.V. unterstützt.
Weitere Infos finden Interessierte auch unter www.bienenautomat.de.
Christof Fink
Erster Stadtrat
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