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Drei junge Frauen verleihen dem Diener zweier Herren Flair


Sie strahlen um die Wette: Salome Lilienthal und Rose-Lilli Kahle (v. l.). Ihr Modell wird im Theater im Park als Bühnenbild aufgebaut werden. Foto: bg

Oberursel (ow). Bühnenbilder und Plakate für die spannende Verwechslungskomödie „Diener zweier Herren“, kreiert von angehen- den Gestaltern der Hochtaunusschule, wurden vorgestellt. Schulleiter Dr. Markus Büchele findet die Arbeiten richtig gut, ebenso die Zu- sammenarbeit mit dem Kultur- und Sportför- derverein Oberursel (KSfO). Es ist eine Er- folgsgeschichte für alle Beteiligten. Sie geht in das sechste Jahr. Gestartet wurde das Pro- jekt 2014, damals wurde „Charlys Tante“ im Theater im Park (TiP) aufgeführt. Knisternde Spannung lag in der Luft, als KSfO-Geschäftsführer Udo Keidel-George mit seinem Projektteam, Regisseur Andreas Walter-Schroth und Bühnenbildner Wojtek Wellenger, in den Klassenraum der Fachober- schule Gestaltung einlief. Die gut 40 Schüler der elften Klassen warteten gespannt und neu- gierig auf die Entscheidung der Jury. 13 Ent- würfe für das Bühnenbild standen aufgereiht nebeneinander, eins schöner als das andere. Ob kräftig bunt, dezent pastellfarben oder mo- nochrom, alle nahmen die Silhouette von Ve- nedig mit Dom, Rialtobrücke, Häuserzeilen und Campanile auf. Das war der Arbeitsauf- trag, schließlich spielt Carlo Goldonis be- kanntestes Stück der Commedia dell’arte in der Lagunenstadt. Dazu Wasser und Strand- Atmosphäre. In den 50er- und 60er-Jahren war Italien das beliebteste Urlaubsland der Deutschen. Über die alte Brennerstraße mach- te sich eine Armada von VW-Käfern auf den Weg in den sonnigen Süden. An diese Italien- Euphorie will Regisseur Andreas Walther- Schroth mit seiner Inszenierung von „Diener zweier Herren“ anknüpfen.

„Wir sind alle begeistert von den Modellen und den Plakatentwürfen“, schwärmte Keidel- George, „manche Entscheidung ist erst nach langer Diskussion knapp gefallen, es war kei- ne leichte Aufgabe“. Regisseur Andreas Wal- ther-Schroth hatte für die wartende Schar eine klare Ansage: „Ihr seid ein ganz besonderer Jahrgang, ihr habt herausragende Arbeiten ab- geliefert. So eine Fülle kreativer Ideen und kunstvoller Ausführungen haben wir bisher noch nicht zu sehen bekommen. Ihr seid alle Sieger in diesem Wettbewerb.“ Er lud sie ein, zur Generalprobe ins TiP zu kommen. „Künst- lerisch gesehen sind alle Entwürfe top, wir mussten letztendlich nach Kriterien entschei- den, die für die Umsetzung auf der Bühne wichtig sind“, erläuterte Bühnenbildner Woj- tek Wellenger. „Ein Blick muss genügen, und ich weiß, das ist Venedig“, das war für ihn wichtig. Daneben konnte das Siegermodell von Salome Lilienthal und Rosa-Lilli Kahle auch mit dem perspektivischen Blick auf die Silhouette, viel Wasser und Strand punkten, auch mit der guten Bespielbarkeit des Modells, ebenfalls eine wichtige Vorgabe. Den zweiten Platz eroberten Magnus Heimbach, Celina Debes und Noah Rometsch. Auf Platz drei landete der Entwurf von Vanessa Schrodt, Mia Ernst und Livia Moses.


Vom Zeichentisch auf die Bühne

Mit ihrer abstrakten Darstellung in Rot- Schwarz mit weißem Spot auf das Logo für den „Diener zweier Herren“, die Marke TiP und die Spielzeiten gut sichtbar, damit setzte sich Sophia Juliana Horst bei den Plakatent- würfen durch. Großflächig wird ihre Arbeit demnächst in Oberursel an zentralen Punkten Reklame machen. Nachdem sie schon das Sie- ger-Modell beim Bühnenbild mitgestaltet hat- te, landete Rosa-Lilli Kahle mit ihrem Plakat- entwurf auf dem zweiten Platz, Thomas Eschweiler eroberte mit einem farbigen Werbe- plakat für die Lagunenstadt den dritten Platz. Für die angehenden Gestalter ist diese Aufga- be eine ganz besondere Herausforderung.


Sophia Juliana Horst landet mit ihrem Plakat auf Platz eins. Teilnahme- bedingungen auf der Teilnahme- karte vor Ort Foto: bg

„Die Vorstellung, die eigene Arbeit ganz real im TiP oder in als Werbefläche zu sehen, spornt alle mächtig an“, berichtete Tina Wink- ler, die das Projekt leitet. Außerdem fließen die Entwürfe auch in die Notengebung ein. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin hatten sich die Schüler auf Venedig eingestimmt, sich mit dem Stück beschäftigt und im Februar mit ih- ren Arbeiten begonnen. Viele wollen der Ein- ladung von Andreas Walther-Schroth folgen und sich die Aufführung im Theater im Park ansehen. Zur Premiere werden die Gestalte- rinnen des Bühnenbild-Modells auf die Bühne gebeten und dem Publikum vorgestellt. Seit 25 Jahren gibt es in Oberursel das Theater im Park. Im Jubiläumsjahr konnte Keidel-George die Taunus-Sparkasse als Sponsor gewinnen. Sie hatte die Geldpreise für die Gewinner ge- stiftet: 300 Euro für das beste Bühnenbild, 200 Euro für den zweiten Platz, 100 Euro für den dritten Platz. Für die Plakatentwürfe gab es 50 Euro für Platz eins, 30 Euro für Platz zwei und 20 Euro für den dritten Platz.


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