Versuchssperrung für Motorräder beginnt am Samstag, 11. Mai 2019
Im Mai und im September werden im Feldberggebiet an zwei Terminen Teilstrecken für Motorräder gesperrt. Jeweils über zwei Wochenenden hinweg sind Abschnitte auf den Landstraßen L 3004, L3024 und L3276 über neun Tage und je zwei Wochenenden hinweg betroffen.
Die erste Sperrung beginnt am Samstag, 11. Mai 2019 um null Uhr und endet am Sonntag, 19. Mai 2019 um Mitternacht. Die zweite Sperrung findet im September statt und zwar beginnend am 7.9. null Uhr bis Sonntag, 15.9., 24 Uhr. Gesperrt wird die L 3004 ab Ortstafel Oberursel bis Ortstafel Schmitten, die L 3024 ab Sandplacken bis kurz vor der Feldbergzufahrt aus Richtung Sandplacken und die L3276 vom Sandplacken bis Oberreifenberg.
Es gibt eine überörtliche Ausschilderung der Umleitungsstrecken. Von Süden aus dem Rhein-Main-Gebiet erreicht man die Feldberg-Region über die B 455 von der Abzweigung Hohemark bis zum Kreisel Königstein, weiter über die B8 bis Eselsheck über die L3025 bis zum Roten Kreuz. Von Norden (U20) über die L3025 (Schmitten) bis zum Roten Kreuz.
Auch Motorradfahrer, die an den gesperrten Strecken wohnen, haben keine Ausnahmegenehmigung. Es gibt allerdings eine Anliegerregelung, so dass jeder Kradfahrer mit seinem Fahrzeug von oder nach Hause kommen wird.
Während der beiden Versuchssperrungen wird der Verkehr an den gesperrten Abschnitten und den Umleitungsstrecken genau beobachtet. Die Polizei wird Verstöße kontrollieren. Auch die Umleitungsstrecken werden überwacht, weil eine mögliche Mehrbelastung anderer Strecken durch die Sperrung festgehalten werden soll. Die Straßenverkehrsbehörde will so Erkenntnisse gewinnen, ob eine dauerhafte oder auch teilweise Sperrung bestimmter Abschnitte für Motorradfahrer im Feldberggebiet sinnvoll sein könnte.
Die Versuchssperrung ist ergebnisoffen. Im Anschluss werden sich alle Beteiligten zusammensetzen und die Erkenntnisse aus den im Mai und September gesammelten Daten anschauen und bewerten.
Beteiligt an der Vorbereitung und auch an der Bewertung der dann gesammelten Daten sind neben der Straßenverkehrsbehörde des Hochtaunuskreises die Polizei, Hessen Mobil, das Regierungspräsidium, das Hessische Verkehrsministerium sowie die Kommunen Schmitten und Oberursel. Die Vorbereitungen für den Verkehrsversuch laufen seit rund zwei Jahren, wobei auch verschiedene Motorradverbände eingebunden waren. Eine Auswertung der gesammelten Daten wird im Winter und Frühjahr 2020 stattfinden.
Die Versuchssperrungen im Feldberggebiet haben eine lange Geschichte. Ihnen voraus gingen viele andere Versuche, mit Hilfe von straßenbaulichen Veränderungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, der Sperrung von bei Kradfahrern beliebten Parkplätzen und häufigen Verkehrskontrollen die unbefriedigende verkehrliche Situation am Feldberg zu verbessern. Das Feldberggebiet hat für Motorradfahrer weit über die Region hinaus eine große Bedeutung, das zeigen die vielen „fremden“ Kennzeichen der Motorräder, die am Feldberg unterwegs sind.
Die Motorraddichte und auch die Unfallhäufigkeit nehmen in der wärmeren Jahreszeit und an Wochenenden zu, das zeigt die langfristige Polizeiunfallstatistik. Beinahe die Hälfte aller Motorradunfälle geschieht hier ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Bei Unfällen mit Kradfahrern und Pkw-Fahrern sind die Kradfahrer überwiegend die Unfallverursacher. Geschwindigkeitsbegrenzungen werden oft nicht eingehalten, es gibt immer wieder Kradfahrer, die durch gewagte Fahr- und Überholmanöver auffallen und sich und andere Verkehrsteilnehmer damit gefährden.
Ein weiteres Problem der hohen Motorraddichte ist der Lärm, viele Anwohner der besonders beliebten Straßen rund um den Feldberg fühlen sich davon belastet. Das Areal ist touristisch stark genutzt, der Feldberg liegt inmitten des Naturpark Taunus. Der Naturpark ist ein zu schützender Naturraum, aber auch Erholungsgebiet für Menschen aus der gesamten Rhein-Main-Region.
Die Versuchssperrungen finden im Mai und im September statt und nicht im Juni, weil Durchschnitts- und keine Spitzenwerte ermittelt werden sollen, was bei einer Sperrung in der Hochsaison im Sommer der Fall sein könnte. Der Mai wurde gewählt, weil es im April noch kalt sein kann, und der September, weil auch die abflauende Saison betrachtet werden soll.
Gezählt wird der Verkehr während der Sperrung und auch danach und davor. Das technische Knowhow für die Datenerfassung kommt von Hessen Mobil. Deren Fachleute werden Zählgeräte aufstellen. Die Geräte zählen konstant über 24 Stunden hinweg alle Fahrzeuge. Innerhalb des Zählzeitraums liegen Tage mit den Sperrzeiten und Tage ohne Sperrzeiten. Die Ergebnisse werden nach Fahrzeugarten getrennt. Zusätzlich zu den Verkehrszählungen werden punktuell Lärmmessungen durchgeführt. Die Ergebnisse der Datenerfassung stellt Hessen Mobil zusammen und gibt sie an den Hochtaunuskreis zur Bewertung weiter.
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