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Frauenbeauftragte Gabriela Wölki geht heute in den Ruhestand


Nach fast 40 Jahren in städtischen Diensten wurde die Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte Gabriela Wölki heute in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet.

„Gleichstellung bezieht sich auf alle relevanten Gesellschaftsbereiche und wir haben noch einen langen Weg vor uns. Ich bedanke mich bei Gabriela Wölki für ihr jahrelanges Engagement. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern hat sie ein starkes Netzwerk aufgebaut und wichtige Weichen für ein gleichberechtigtes Oberursel gestellt. Beispielsweise in der Flüchtlingsarbeit hat sie gemeinsam mit dem Hochtaunuskreis dafür gesorgt, dass den Geflüchteten zügig und unbürokratisch geholfen werden konnte und sie somit in Oberursel schnell eine Heimat finden konnten. Dabei ging es ihr vor allem auch um berufliche Qualifizierungsmaßnahmen von Frauen und die Stärkung der Selbstkompetenz. Ein Thema, was für alle Frauen und junge Mädchen von höchster Bedeutung ist. Aber natürlich hat Gabi Wölki ebenfalls in die Verwaltung gewirkt und sich dort für Chancengleichheit eingesetzt. Vielen Dank für die geleistete Arbeit innerhalb der Stadtverwaltung und in der gesamten Stadt. Danke für das hartnäckige Engagement, das fortgeschrieben wird“, so Antje Runge anlässlich der Verabschiedung.

Gabriela Wölki begann ihren Berufsweg in einem völlig anderen Bereich als der einer Stadtverwaltung. In Leipzig geboren erlernte sie von 1975 bis 1977 in der damaligen DDR den Beruf der Kleidungsfacharbeiterin und war nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss auch noch für eineinhalb Jahre in diesem Beruf tätig. 1978 begann sie ihr Fachhochschulstudium und schloss dieses 1981 als Diplom-Betriebswirtin (FH) ab. Es folgte eine knapp einjährige Auszeit durch die Geburt der Tochter und für den darauffolgenden Erziehungsurlaub.


Am 23. August 1982 wurde Gabriela Wölki bei der Stadtverwaltung Dresden eingestellt. Bis 1989 war sie dort als Sachbearbeiterin für die Erstellung und Abstimmung von Kommunalverträgen tätig. 1990 übernahm sie das Aufgabengebiet als Sachbearbeiterin des Haushaltes beim Rat des Stadtbezirkes Dresden Süd und wurde noch im gleichen Jahr zur Leiterin des Haushaltes ernannt. 1992 wurden im Rahmen der Zentralisierung die Stadtbezirke in Bürgerbüros umgewandelt und sie wurde 1993 Sachbearbeiterin für Umsatzsteuer bei der Stadtverwaltung Dresden.


In der Zeit von 1993 bis 1999 war sie für ihre Tätigkeit als Personalratsmitglied freigestellt. 1999 wurde sie zur internen Frauenbeauftragten der Stadt Dresden bestellt, parallel arbeitete sie als Sachbearbeiterin im Controlling des Dezernatsbüros Gesundheit und Soziales.


Aus privaten Gründen orientierte sich Gabi Wölki in Richtung Rhein-Main-Gebiet und bewarb sich bei der Stadt Oberursel (Taunus) für die Stelle der externen Frauenbeauftragten. Am 1. November 2001 begann sie mit dieser Tätigkeit in der Nachfolge von Erika Krumbein, die dieses Amt 15 Jahre lang ausgeübt hatte. In der Zeit vom 1. Dezember 2002 bis 31. Dezember 2003 war sie außerdem als stellvertretende interne Frauenbeauftragte tätig, am 1. April 2007 wurde sie – neben ihrer Teilzeittätigkeit als externe Frauenbeauftragte – zur internen Frauenbeauftragten ernannt. Mittlerweile lautet die Bezeichnung „Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte“.


In der langen Zeit als Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte in Oberursel hat Gabriela Wölki zahlreiche Projekte angestoßen und umgesetzt.


2001 aktivierte sie das Oberurseler Frauennetzwerk mit Vertreterinnen von Vereinen, ProFamilia, Frauen helfen Frauen, Deutscher Frauen Ring Ortsgruppe Oberursel, Soroptimisten, Frauengruppe der Am-hanya, Weißer Ring und Polizei. Ganz wichtig für die Umsetzung von Projekten waren und sind die Vertreterinnen der städtischen Gremien.


2002 führte sie in Oberursel den Girls Days mit der bundesweiten Webseite zu Girls Day und Boys Day ein.


2003 gründete sie das Unternehmerinnennetzwerk Oberursel, 2004 erfolgte der Anschluss an fokus O. – Säule der Unternehmerinnen. Außerdem entstand 2003 das Künstlerinnennetzwerk „Grenzenlose Frauenwelt“ mit der jährlichen Ausstellung im Rahmen des Internationalen Frauentages.


In den Jahren 2001-2021 beteiligte sie sich mit zahlreichen Akteuren intensiv an der Umsetzung der bundesweiten Aktion „Nein zu Gewalt an Frauen“, u.a. jährlich mit einem Infostand in der Innenstadt. Dafür holte sie auch die Ausstellung „Opfer“ des Weißen Rings nach Oberursel, ebenso die Outdoor-Ausstellung „Häusliche Gewalt hat viele Gesichter“.


Außerdem war sie aktiv am Neubau des Oberurseler Frauenhauses beteiligt. Sie konzipierte das Frauenschwimmen im TaunaBad, organisierte Benefizkonzerte für das Hospiz, gestaltete die Unternehmerinnenmesse 2.0 und präsentierte in vielen Bereichen die kommunale Frauenarbeit. Sie setzte unzählige Infoveranstaltungen im Rahmen des gemeinsamen Fortbildungsprogramms der Frauenbeauftragten im Hochtaunuskreis um.

Bei vielen Dingen denkt man in erster Linie nicht an Gleichstellung, auf den zweiten Blick jedoch schon. So setzte sich Gabriela Wölki auch dafür ein, bei der Benennung neuer Straßen berühmte Frauenpersönlichkeiten zu berücksichtigen. Dies ist aktueller denn je und auf keinen Fall ein Selbstläufer. Auch der Oberurseler Fastnachtsbrunnen mit der umstrittenen Eselsreiterin stand in ihrem Fokus. Sie setzte sich dafür ein, dass der Brunnen eine Tafel bekommt, wonach der Brauch nicht mehr zeitgemäß ist.


Zudem war sie aktives Mitglied in folgenden Arbeitsgruppen: Arbeitskreis der Frauenbeauftragten im HTK, Hochtaunus Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt (HIP), Girls go technik, Arbeitskreis Frau und Beruf, Mitglied im BüroF, LAG der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, BAG der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, Mitarbeit bei der Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen des Leitbildes Integration im HTK – Handlungsfeld Gleichberechtigung.

Gabriela Wölki feierte am 22. August 2007 ihr 25. Dienstjubiläum. Am 31. August 2009 wurde sie Leiterin der Abteilung „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“, nach Umbenennung am 1. September 2011 Leiterin der Abteilung „Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit, Gleichstellungsstelle“ im Geschäftsbereich 10, heute Verwaltungssteuerung. Die Abteilung wechselte zum 1. April 2012 in den Geschäftsbereich 41, heute Kultur und Gesellschaft.


Da Gabriela Wölki zum 1. Januar 2022 die Freistellungsphase der Altersteilzeit antritt, ist sie ab 1. November 2021 vorzeitig von ihrem Amt als interne Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte zurückgetreten. Die Tätigkeit als kommunale Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte nach der HGO endet zum 31.12.2021.

Das 40. Dienstjubiläum wird sie am 22. August 2022 feiern, bevor sie am 31. August 2023 in den Ruhestand geht.


Antje Runge

Bürgermeisterin



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