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Grundwassersituation und Grundwassermonitoring in Oberursel


Das Grundwasser ist eine wichtige Ressource für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt – nicht nur die Bereitstellung von einwandfreiem Trinkwasser für die Oberurseler Bevölkerung steht dabei im Fokus. Auch andere Aspekte sind im Rahmen eines nachhaltigen Umgangs mit dieser Ressource zu betrachten.


Die Fragestellungen umfassen dabei folgende Gesichtspunkte:


Wie können angesichts einer stetig wachsenden Bevölkerung ausreichende Mengen Grundwasser erschlossen werden, um einen möglichst hohen Grad der Eigenversorgung mit Trinkwasser sicherzustellen?


  • Wie kann dem – als Folge des Klimawandels prognostizierten – Rückgang der Grundwasserneubildung auch im Bereich der Taunushänge um bis zu 25% erfolgreich begegnet werden?

  • Wie kann weiteres Wissen (z.B. Lage und Verlauf der Grundwasserleiter/ Ergiebigkeit und Fließgeschwindigkeiten) über die Grundwasserströme im Stadtgebiet Oberursels gewonnen werden?

  • Mit welchen Verunreinigungen des Grundwassers durch Schadstoffe müssen wir umgehen und welche Handlungsmöglichkeiten hat die Stadt Oberursel, dem Grundwasserschutz Rechnung zu tragen?


Mit der Beantwortung dieser Fragestellungen war das Ingenieurbüro HG – Büro für Hydrogeologie und Umwelt GmbH (HG), Gießen, gemeinsam von Stadtwerken Oberursel und Stadt Oberursel 2016 beauftragt worden und hatte im Frühjahr 2017 erste Ergebnisse vorgelegt.


Nun liegt auch das aktuelle Gutachten des Folgeauftrages aus dem vergangenen Jahr vor und wird den Parlamentariern und der Öffentlichkeit in der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 24. Januar 2018 durch Dr. Walter Lenz vom Büro HG vorgestellt. Ziel dieses Gutachten war neben einer weiteren Erkundung des Grundwasserkörpers die Erarbeitung eines mittelfristigen Monitoring- und Maßnahmenprogrammes.

Für den Aufbau eines funktionierenden Monitorings zum Thema Grundwasser braucht es einen „langen Atem“ und Geld, um die zum Teil kostenintensiven Maßnahmen (Beispiel: Bohrung neuer Messpunkte) umzusetzen. Vor dem Hintergrund einer aktuellen Lagebeurteilung zeigt das Gutachten auf, in welchen Bereichen es noch Wissensdefizite gibt und mit welchen Maßnahmen diesen begegnet werden kann.

So soll im Jahr 2018 durch Isotopenuntersuchungen der Verlauf von Schadstoffverunreinigungen bis zu deren Quelle nachverfolgt werden. Dabei gewinnt man gleichzeitig Erkenntnisse, welchen Weg das Grundwasser nimmt, mit welcher Geschwindigkeit es fließt und letztlich, ob und ggf. wie die weitere Entwicklung auch im Bereich der Wassergewinnungsanlagen in der Riedwiese sein wird. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen werden im Jahr 2018 rund 30.000 Euro aus dem städtischen Budget verwendet.


Parallel werden die Stadtwerke Oberursel im Jahr 2018 zusätzliche Maßnahmen zur Identifizierung weiterer Grundwasserpotentiale im Umfeld der bereits heute genutzten Brunnen in der Riedwiese beauftragen.


Daneben soll im Jahr 2018 die Grundlagenarbeit abgeschlossen und die vorhandenen Messstellen in einem gemeinsam von Stadt und Stadtwerken zu nutzenden GIS-Programm hinterlegt werden. Die festgestellten Defekte sollen ebenfalls noch in 2018 behoben werden.

Für 2019 wird eine Erweiterung des Messstellennetzes im Bereich der Oberurseler Altstadt vorgeschlagen, um mögliche Schadstoffpotentiale aus Altlaststandorten und deren Auswirkungen zu erkunden. Die entsprechenden Mittel werden zum Haushalt 2019 beantragt.


„Die von den Stadtwerken und der Stadt ins Thema Grundwasser investierten Finanzmittel sind eine wichtige Investition in die Zukunft Oberursels. Eine gesicherte – weitgehend eigenständige – Wasserversorgung sowie das gezielte Vorgehen gegen die Schadstoffbelastungen im Grundwasser bilden dazu die Grundvoraussetzung“, so Erster Stadtrat und Umweltdezernent Christof Fink.


Christof Fink

Erster Stadtrat

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