Ausstellung in der Adenauerallee zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen
Am 25.11.2020 wird eine selbsterklärende Ausstellung bestehend aus 60 roten Stühlen in der Adenauerallee von den Veranstalterinnen aufgebaut. Da jede vierte Frau in Deutschland Gewalterfahrung erleidet, wird jeder vierte Stuhl umgekippt und mit einem Plakat (Schriftzug) und einem symbolischen Gegenstand zu den fünf Gewaltformen – physische, psychische, sexualisierte, soziale, wirtschaftliche Gewalt – versehen. Informationsmaterial wird ebenfalls zur Mitnahme bereitgestellt. Für die Ausstellung in der Adenauerallee liegt ein Hygienekonzept vor, das mit dem Hochtaunuskreis abgestimmt wurde. Die allgemein gültigen Abstands- und Hygieneregeln müssen von allen Besucherinnen und Besuchern eingehalten werden. Besonders in der jetzigen Corona-Krisen-Zeit ist das eigene Zuhause nicht für alle ein sicherer Ort. Die Familien und Partnerschaften sind zum Beispiel durch Existenzängste, Home-Office, Home-Schooling oder eingeschränkte Kinderbetreuung besonderen Belastungen ausgesetzt und befinden sich in einer Ausnahmesituation. In dieser Ausnahmesituation können Konflikte und häusliche Gewalt verstärkt auftreten. Für Betroffene ist es gerade zur jetzigen Zeit nicht so einfach, sich über Hilfsangebote vor Ort zu informieren.
Auch Nachbarn, Freunde und Familienangehörige sind sich unsicher, an wen sie sich wenden können. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene und ihr Umfeld gerade jetzt über Hilfsangebote vor Ort öffentlich informiert werden. In absolut akuten Fällen sollte natürlich als erstes die Polizei unter der Rufnummer 110 informiert werden. Weitere Hilfe gibt es bei der Beratungs- und Interventionsstelle von Frauen helfen Frauen von Montag bis Freitag unter 06171 51768 oder per E-Mail unter beratungsstelle@frauenhaus-oberursel.de. Umfassende Informationen gibt es auch unter www.frauenhaus-oberursel.de. Der Männerberater/ Täterarbeiter, Diakonisches Werk Hochtaunus, ist telefonisch erreichbar unter 06172 597660 oder per E-Mail unter sebastian.goebel@diakonie-htk.de und die Gleichstellungsstelle der Stadt Oberursel ist telefonisch unter 06171 502-152 und per E-Mail frauenbuero@oberursel.de zu erreichen. Außerdem wird als sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen am 25.11. auch wieder die blaue Fahne „frei leben ohne Gewalt“ vor dem Rathaus Oberursel gehisst. Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen – Gemeinschaftsaktion der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Oberursel und Frauen helfen Frauen – Hochtaunuskreis e.V. 1999 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November zum „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“ zu erklären. Heute finden an dem Tag alljährlich weltweite Aktionen statt, durch die auf die gegen Frauen ausgeübte Gewalt und Diskriminierung aufmerksam gemacht werden. Hintergrund für die offizielle Initiierung des Aktionstages durch die Vereinten Nationen war die Entführung, Vergewaltigung und Folterung dreier Schwestern und ihre Ermordung im Jahr 1960. Die Schwestern Mirabal waren in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt worden, weil sie gegen ihn Widerstand geleistet hatten. Jede Frau hat das Recht auf ein selbstbestimmtes und gewaltfreies Leben. Trotzdem ist jede vierte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt betroffen.
Über 80 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt sind Frauen. Häusliche Gewalt findet in allen gesellschaftlichen, kulturellen und Alters-Schichten statt. Die Gewalt kennt viele Gesichter: Sie äußert sich in Form von körperlicher, sexualisierter, sozialer, ökonomischer und/ oder seelischer Gewalt. Auch in diesem Jahr wollen der Verein Frauen helfen Frauen und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oberursel auf das Thema häusliche Gewalt und die vielfältigen Unterstützungsangebote aufmerksam machen und mit der Aktion in der Adenauerallee.
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