Seit vergangenem Sonntag präsentiert eine neue „Pop Up Galerie“ die Werke zweier Oberurseler Künstlerinnen und veranschaulicht, wie sich Stadtentwicklung neu denken lässt: In den Schaufenstern des ehemaligen Presente-Ladens in der Vorstadt zeigen Ulrike Gaiser und Christine Schütt-Nikolai ihre Malerei.
„Innerhalb einer Woche wird schon die zweite leerstehende Immobilie durch Kunst belebt. Damit wirken wir dem Eindruck leerstehender Ladengeschäfte entgegen und geben gleichzeitig den lokalen Künstlerinnen und Künstlern eine Präsentationsmöglichkeit. Da sich die Immobilien mit den künstlerisch gestalteten Fenstern in der Vorstadt genau gegenüberliegen, entsteht ein neuer Kreativraum und ein Begegnungsort, der auch das Netzwerk von Kreativen fördert. So können weitere neue Konzeptideen entstehen“, so Bürgermeisterin Antje Runge. Die positiven Rückmeldungen der Passanten bestätigen, dass das Konzept „Kunst im Leerstand“ für eine gesteigerte Attraktivität und Lebendigkeit der Innenstadt sorgt.
Auch die beiden Künstlerinnen sind begeistert von dieser besonderen Art der Ausstellung. „In diesem Rahmen möchte ich meine Dankbarkeit ausdrücken, als Künstlerin in Oberursel die Möglichkeit geboten zu bekommen, den Leerstand als Präsentationsfläche für meine Kunst nutzen zu dürfen. Auch wir Künstlerinnen und Künstler kämpfen gegen den Einbruch von Aufträgen durch die aktuelle Situation und freuen uns über Möglichkeiten, unser Handwerk sichtbar zu machen“, so Christine Schütt-Nikolai. „Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, meine Werke in leerstehenden Räumlichkeiten zeigen zu dürfen und Oberursels Innenstadt damit ein bisschen bunter zu machen. Ich hoffe, ich kann die Menschen, die meine Bilder sehen, in irgendeiner Form „berühren“, so wie ich mich beim Malen berühren lasse. Denn die Kunst ist dafür ein wunderbares Medium. Danke an die Stadt Oberursel, die uns Kunstschaffende unterstützt, die Stadt weiterentwickelt und voranbringt. Danke auch an Antje Runge, die in der kurzen Zeit seit ihrer Amtseinführung schon so viele tolle Projekte ins Rollen gebracht hat“, ergänzt Ulrike Gaiser.
Die Künstlerinnen:
Christine Schütt-Nikolai ist als Diplom- Textildesignerin seit ihrem Studienabschluss 1983 selbstständig für die internationalen Möbel-, Tapeterie und Dekorationsindustrien tätig. Ob Flächen für die Automobilbranche, Stoffe, Fließen oder Geschenkpapier - Emotionen erlebbar zu machen liegt ihr seither sehr am Herzen. Um in ihrer Arbeit noch freier experimentieren zu können, hat sie sich 2001 auch der Malerei gewidmet. Ihre Gemälde entstehen mit einem Thema als Beginn und wachsen organisch und offen in ihre finale Form. Die Inspiration erwacht beim Reisen, im Alltag und in der Natur, insbesondere das Miteinander und sozialer Austausch ist eine sehr gute Inspirationsquelle für ihre Werke.
Ulrike Gaiser ist freischaffende Künstlerin und als gelernte Bankkauffrau ein Quereinsteiger in der Kunst. Sie hat sich an der Kunstakademie in Augsburg durch die Teilnahme an verschiedenen Workshops weitergebildet und ist eine Schülerin von Gabriele Musebrink. Seit 2021 studiert sie das „process painting of intuitive power“ an der Akademie der bildenden Künste in Kolbermoor. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die abstrakte Malerei, die ihr Zugang zu ihrem Inneren gibt. Durch das Verlassen von realen Formen kann sie am besten ausdrücken, was in ihr vorgeht. Farben und Formen entstehen aus dem Moment heraus. Sie verwendet gerne unterschiedliche Materialien, je nachdem, was sie gerade inspiriert. Kein Bild ist im Vorfeld geplant, sie geht mit dem, was entsteht. Warum etwas auf die eine oder andere Art entsteht, hinterfragt sie nicht, sie nimmt es einfach an – ein fortwährendes Experimentieren. Loslassen, Neubeginnen. Das ist ihre Arbeitsweise, die jedes Bild zu einer Momentaufnahme und einem absoluten Unikat macht. In ihrem Atelier gibt es die Möglichkeit, in kleinen Gruppen selbst in die Welt der Farben einzutauchen. Interessierte können sich gerne per Mail unter info@kunstwerk-oberursel.de an sie wenden.
Antje Runge
Bürgermeisterin
Comments