Seit Juli dieses Jahres stehen Bauzaungitter im Maasgrund. Dahinter kann man, gut einsehbar, die umfangreichen Arbeiten zur ökologischen Optimierung des Weihers verfolgen, die wie geplant vorangehen.
Nach dem Abfischen des Weihers durch den Angelsportverein stand zunächst die Absenkung des Wasserspiegels an, um den Uferbereich so weit frei zu legen, dass die marode, hölzerne Uferbefestigung entfernt werden konnte. Da der Teich auch ein wichtiges Amphibiengewässer darstellt, wurde dabei sorgsam darauf geachtet, eine hinreichende Wassermenge in Teilbereichen zurück zu behalten. Der gesamte Bauprozess wird durch ein Fachbüro im Rahmen einer ökologischen Baubegleitung betreut.
Bei der Planung wurde besonderes Augenmerk auf eine ökologische Aufwertung des Gewässers und des Umfeldes gelegt. Ziele sind eine Verbesserung der Selbstreinigungsfunktion des Weihers und eine bessere Versorgung mit Sauerstoff. Um diese Ziele zu erreichen wurden bereits im Vorfeld des Umbaus verschiedene Maßnahmen durchgeführt, wie zum Beispiel ein beschleunigter Schlammabbau durch die Belüftung des Teiches.
Der neu errichtete, „Teichmönch“ genannte, Überlauf des Weihers, hat einen Tiefenwasserabfluss, der sauerstoffärmeres Wasser abfließen lässt und so den Sauerstoffanteil im Weiher erhöht, was wiederum die Schlammbildung begrenzt. Die Selbstreinigungsfunktion des Gewässers soll zudem verbessert werden mit der Einrichtung von Schwimminseln und der Gestaltung der Uferränder mittels Steinschüttungen und sogenannten Xylitwalzen (offenporiges Material, das Nährstoffe bindet und umsetzt) sowie einer ökologisch aktiven „Schilfzone“, in der spezielle Feucht- und Nassstauden nach dem Prinzip einer Pflanzenkläranlage arbeiten und die die Uferzone stärken.
Das äußere Erscheinungsbild des Maasgrundweihers wird sich ab der kommenden Vegetationsperiode wesentlich bunter präsentieren. Der Blick auf das Gewässer wird durch die neu gestaltete Uferzone mit vielfältigen Blühaspekten bereichert.
Da die Umgestaltung des Gewässers eine strukturelle, ökologische Aufwertung darstellt, die die Gewässerqualität des Urselbachs bis in die Nidda verbessern wird, hat das Land Hessen die Maßnahme mit einem Förderbetrag von rund 180.000 Euro unterstützt. Teile, die der Gewässerunterhaltung zuzuordnen sind, wie Uferbefestigung und Teichmönch, finanziert die Stadt Oberursel (Taunus) selbst. Die Kostenplanung der baulichen Maßnah-me liegt insgesamt bei ca. 300.000,- Euro. Diese, wie auch der Zeitplan, werden aktuell eingehalten.
Beauftragt mit der Gesamtplanung ist das Büro HS-Ingenieure aus Gießen. Die Bauausführung obliegt der Firma Walter Erdbau GmbH, Groß Umstadt.
Erster Stadtrat Christof Fink ist sich sicher: „Die Umgestaltung des Maasgrundweihers ist ein wunderbarer Beitrag zur Aufwertung dieses Naherholungsgebietes. Neben der ökologischen Optimierung wird es auch noch richtig bunt und schön!“
Die wertvollen Erfahrungen im Vorfeld der Teichsanierung, zum Beispiel mit der erfolgreichen Schlammreduzierung durch Sauerstoffanreicherung, können auch bei künftigen Projekten gewinnbringend, da kostenreduzierend, eingebracht werden.
Christof Fink: “Die Erfahrungen aus dem Umgestaltungsprozess am Maasgrundweiher können wir auch sehr gut für die Sanierung des Weihers im Rushmoorpark einbringen – auch dieser muss in absehbarer Zeit saniert werden. Damit kommen wir dann unserem Ziel, diese durch den Stadtpark verbundene Achse als ökologisch aufgewertetes Naherholungsgebiet für die Oberurseler Bevölkerung erlebbar zu machen, einen großen Schritt näher“.
Christof Fink
Erster Stadtrat
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