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Oberurselern mundet Wasser aus heimischen Brunnen


Dieter Gredig und Andrea Königslehner laden zum Trinkwasser-Blindtest ein, und Familie Kerper (v. l.) lässt sich das gute Oberurseler Wasser gern schmecken. Foto: pit

Oberursel (pit). 1994 stand der erste Welt- wassertag der Vereinten Nationen unter der Überschrift „Es ist jedermanns Aufgabe, un- sere wertvolle Ressource Wasser zu schüt- zen“, 25 Jahre später, am 22. März 2019 lau- tete das Motto „Niemand zurücklassen – Was- ser und Sanitärversorgung für alle“. Dass die Ressource geschützt werden muss, ist selbst- verständlich geworden. Vielmehr ist die Frage der Verteilung in den Vordergrund gerückt. Auch in Deutschland, auch in Oberursel. Ins- besondere mit Blick auf den heißen und tro- ckenen Sommer im vergangenen Jahr.


Eine gute Gelegenheit, sich über die Wasser- versorgung der Brunnenstadt zu informieren, war der Besuch der Wasserbar, die die Stadt- werke anlässlich des Weltwassertags in der Vorstadt an der Ecke zur Kumeliusstraße er- öffnet hatte. Eine Möglichkeit, die von vielen Bürgern so gern genutzt wurde, dass das Team um Geschäftsführer Jürgen Funke jede Menge Fragen zu beantworten hatte. Etwa zum Un- terschied zwischen dem Nass aus der Leitung und dem, das man im Handel erwerben kann. „Bei dem einen kommt die Trinkwasser- und beim anderen die Mineralwasserverordnung zum Tragen“, erklärte Dirk Breidenbach, stellvertretender Leiter des technischen Be- triebshofs. Die Trinkwasserverordnung besa- ge, dass man es zu sich nehmen können muss, ohne zu erkranken. Die Mineralwasserverordnung erlaubt höhere Grenzwerte hinsichtlich der darin enthaltenen Mineralien: „Daher dür- fen nicht alle Mineralwässer für Babynahrung verwendet werden.“


Gerne nutzten die Besucher die Möglichkeit, Mineral- und Oberurseler Leitungswasser bei einem Blindtest zu verkosten, und recht häu- fig bekam das Stadtwerke-Team zu hören: „Es schmeckt beides gut.“ Auch Dieter Gredig, der Technische Leiter der Stadtwerke, war mit von der Partie – und hatte gut zu tun, um den Wissensdurst der Bürger zu stillen. „Von 188 Milliarden vorhandenen Kubikmetern Grund-, Oberflächen- und Quellwasser werden in Deutschland pro Jahr nur etwa 2,7 Prozent ge- fördert“, verriet er. Oberursel werde von elf Wasserhochbehältern gespeist, wobei hiervon sieben der Stadt und vier zum Wasserbeschaf- fungsverband Taunus gehören, dem wiederum sieben Städte des Vordertaunus gehören. Die Wasserhochbehälter seien nie kontinuierlich mit der gleichen Menge Wasser gefüllt, viel- mehr handele es sich um variable Inhalte, was nicht nur an der unterschiedlichen Größe lie- ge, sondern vor allem daran, dass sie „atmen“. Rückblickend auf den heißen Sommer 2018 verriet Gredig: „Am 6. August hatten wir mit fast 10 000 Kubikmetern den höchsten Ver- brauch.“ Zwei Mal hätten die Stadtwerke zum Wassersparen aufrufen müssen: „Der erste Aufruf war moderat, daher gab es lediglich leichte Unterschiede beim Verbrauch.“ Doch als sie eine deutlichere Mahnung an die Be- völkerung richteten, bei dem sie den Begriff des Notstands ins Spiel gebracht hätten, hät- ten sich die Oberurseler verständig gezeigt: „Es wurden sofort 2000 Kubikmeter Wasser weniger verbraucht.“


Die Arbeit innerhalb der Wasservorsorgung sei in ständiger Entwicklung: „Wir optimieren ständig Brunnen und Steuerung“, sagt Ge- schäftsführer Jürgen Funke. Dies sei erforder- lich, damit Grundwasser und Ressourcen ge- schont werden. Gleichzeitig würden auch immer neue Quellen gesucht, da die Stadt im Wachstum sei. Gredig mahnt: „Die wichtigste Voraussetzung für die hohe Qualität des Trinkwassers hierzulande ist der Schutz der natürlichen Ressourcen.“


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