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Vom Exoten zum beliebten Betreuungsangebot – Kita Waldzwerge feiert 20-jähriges Jubiläum




Wer morgens im Oberurseler Stadtwald unterwegs ist, der kennt sie: Waldkauze, Buddeldachse, Eichhörnchen und Ameisen kreuzen vergnügt die Wege der Spaziergänger. Dabei handelt es sich jedoch um keine tierischen Waldbewohner, sondern um die Kita-Kinder des städtischen Waldkindergartens Waldzwerge.


„Was 2001 als kleine, „naturnahe Bedarfsgruppe“ mit einer Materialhütte im Wald und einem „Schutzraum“ in der Kita Zauberwald begann, ist mittlerweile zu einer Kindertagesstätte mit über 115 Kindern zwischen 18 Monaten und 6 Jahren gewachsen“, freut sich der Erste Stadtrat Christof Fink. Aus dem Schutzraum wurde ein festes Kita-Gebäude an der Altkönigstraße und aus ursprünglich drei Betreuungskräften entwickelte sich ein Team aus insgesamt 20 pädagogischen Fachkräften, drei Köchinnen und jährlich wechselnden Auszubildenden. Viele von ihnen besitzen zusätzliche Qualifikation, z. B. im Bereich der Waldpädagogik, Kräuterkunde, sogar ein Falkner befindet sich unter dem Personal.

In diesem Jahr feiern die Waldzwerge nun ihr 20-jähriges Jubiläum. Ein Grund zur Freude und ein Grund, stolz zu sein, finden Christof Fink und Katja Brill, Leiterin der Waldzwerge: „Vor 20 Jahren war das Konzept der Wald- und Naturpädagogik noch ein Exot im Angebot der Kleinkindbetreuung. Mittlerweile gibt es deutschlandweit viele Waldkindergärten, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Auch in Oberursel sind unsere Betreuungsplätze bei den Eltern heißbegehrt.“


Die meisten Eltern entschieden sich sehr bewusst für das Konzept der Waldzwerge, so Brill. Ihnen sei die Nähe zur Natur sehr wichtig, ebenso wie das Augenmerk auf den Aspekt des Freispiels. Das weiß auch Anja Schmidt, Vorsitzende des Elternbeirats, zu bestätigen. „Wir Elternbeiräte befinden uns ja im direkten Austausch mit den Eltern und die Rückmeldungen auf das Waldkonzept sind in der Regel durchweg positiv. Manchen Erwachsenen fröstelt es zwar, wenn man die Kinder bei wirklich jedem Wetter in den Wald ziehen sieht. Aber für viele Familien ist es auch ein Impuls, mehr Zeit an der frischen Luft zu verbringen.“


Tatsächlich bleiben die Waldzwerge nur bei Sturmwarnung im trockenen Kitagebäude. Für die Kinder kein Problem, ebenso wenig, dass sie hauptsächlich mit Naturmaterialien statt klassischem Spielzeug spielen. „Unsere Kinder sind sehr fantasievoll, da kommt nie Langeweile auf. Und wer auf Bäume klettern kann oder über Waldboden läuft, entwickelt ein ganz tolles Körpergefühl“, erklärt Brill.

Der Waldkindergarten ist jedoch nicht nur ein Wohlfühlort für die Kinder, sondern wird auch von den Eltern sehr geschätzt. „Die Zusammenarbeit zwischen Kindergarten und Eltern ist stets sehr kooperativ und lösungsorientiert. Egal, um was es geht, die Erzieherinnen und Erzieher haben immer ein offenes Ohr und versuchen innerhalb ihrer Möglichkeiten sowie stets im Interesse der Kinder und Eltern zu agieren“, sind sich Brill und Schmidt einig. Und wenn es doch einmal irgendwo hakt, sind die Wogen durch den wertschätzenden Umgang schnell geglättet.


Aufgrund der großen Nachfrage an Betreuungsplätzen haben die Waldzwerge 2020 erneut Zuwachs bekommen. Dank einer Kooperation mit dem 1. FC 04 Oberursel konnte an der Stierstädter Heide auf dem Vereinsgelände ein weiterer Standort, ausgestattet mit zwei Bauwagen, eingerichtet werden. Die Heidezwerge mit ihren Gruppen Rotfüchse und Wanderfalken ergänzen seitdem das Betreuungsangebot für Oberurseler Eltern.


Katja Brill blickt durch und durch positiv in die Zukunft: „Wir freuen uns, dass unser Angebot so gut angenommen wird. Und das Konzept der Waldpädagogik ist aktueller denn je. Insofern bin ich gespannt, wohin uns die nächsten 20 Jahre treiben.“



Christof Fink

Erster Stadtrat









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