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Zwischen den Seiten steckten die 10.500 Euro – Betrag geht an Förderverein


v.l.n.r.: - Ersten Stadtrat Christof Fink - Edith Schäfer vom Vorstand des Fördervereins „Freunde der Stadtbücherei e.V.“ - Claudia Hannes, Leiterin der Stadtbücherei.

Die Überraschung war groß, als ehrenamtliche Helferinnen des Fördervereins „Freunde der Stadtbücherei Oberursel e.V.“ im Februar einen Geldbetrag in Höhe von 10.500 Euro in einem gespendeten Buch entdeckten. Die ehrlichen Finderinnen übergaben das Geld an das städtische Fundbüro, daraufhin wurde eine Pressemitteilung versendet und in sämtlichen Medien – sogar Deutschlandweit – über den außergewöhnlichen Geldfund berichtet, um die Eigentümerin oder den Eigentümer zu finden.


Die gesetzlich festgelegte, sechsmonatige Aufbewahrungsfrist ist nun vor kurzem abgelaufen, niemand konnte bis dahin die erforderlichen Angaben machen, die nötig gewesen wären, um das Geld dem rechtmäßigen Eigentümer zuzuordnen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hatten sich beim städtischen Fundbüro oder der Stadtbücherei gemeldet, die in der in Frage kommenden Zeit Bücherspenden, vor allem aus Nachlässen oder Haushaltsauflösungen, für den Förderverein abgegeben hatten. Aber niemand konnte die passenden Angaben wie den Abgabetag, die ungefähre Uhrzeit, den Geldbetrag und Buchtitel nennen.


Der Magistrat der Stadt Oberursel (Taunus) hat jetzt beschlossen, dass der Verein „Freunde der Stadtbücherei Oberursel e.V.“ den kompletten Fundbetrag erhält, zweckgebunden zur Verwendung für die Stadtbücherei.


Nach § 978 Absatz 1 BGB werden Funde in einer öffentlichen Behörde oder Verkehrsanstalt nach Ablauf der Aufbewahrungspflicht Eigentum der Behörde. Da der Fundort die Stadtbücherei war, hätte die Stadt Oberursel eigentlich den Eigentumsanspruch am Fund, der Verein wiederum hätte nur einen Anspruch auf den halben Finderlohn, was in diesem Fall 325,- Euro gewesen wären.

Erster Stadtrat Christof Fink: „Der Verein ‚Freunde der Stadtbücherei e.V.‘ leistet hervorragende Arbeit und unterstützt unsere Stadtbücherei bei vielen Projekten. Daher hat der Magistrat entschieden, dem Förderverein die komplette Fundsumme in Höhe von 10.500 Euro zu überlassen, was mich sehr freut! Der Verein hat durch den Ausfall der Bücherflohmärkte aufgrund der Corona-Pandemie einen erheblichen Einnahmerückgang zu verbuchen, durch die Fundsumme können wir dazu beitragen, dies ein wenig auszugleichen.“


Der Geldbetrag war übrigens versteckt zwischen den Seiten des Buches „Unter deutschen Betten. Eine polnische Putzfrau packt aus“, von Justyna Polanska.


Christof Fink

Erster Stadtrat

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